Erfindergeist für mehr Solidarität – SIBA XXIX

von Colette Odermatt 5. April 2020

Das Corona-Virus bringt die ganze Welt ins Schwanken und löst viele Ängste aus. Trotz all den negativen Folgen gibt es aber auch positive Aspekte wie die vielen neuen gesellschaftlichen Initiativen, die wie Pilze aus dem Boden schiessen und uns im Alltag helfen. SIBA stellt nachfolgend beispielhaft mehrere Initiativen vor, die uns im Corona-Alltag über die Runden helfen.

Five up ist eine Plattform, die Hilfesuchende und Hilfebietende miteinander verbindet. Das funktioniert ganz einfach über Inserate, respektive Hilfsangebote, die man auf der App veröffentlichen kann. Der oder die Hilfesuchende sucht sich dann das passende Angebot aus und kann den Anbieter ganz leicht kontaktieren. Einander helfen war selten so wichtig wie momentan, aber auch noch nie so einfach wie mit der App Five up!

Vielleicht fühlen sich  Hilfesuchende aber nicht immer gut dabei, sich von fremden Personen helfen zu lassen. Eine Lösung bieten die Mobilen Boten. Dabei handelt es sich um einen  Zusammenschluss aller Kirchgemeinden im Gebiet Bern-Jura-Solothurn mit dem Ziel, Risikopatienten so zu unterstützen, dass sie zuhause bleiben können. Jeder Hilfesuchende kann sich bei seiner Kirchgemeinde melden, die jeweils eine Ansprechperson angegeben hat, um so die Unterstützung zu organisieren. So können sich Risikopatienten in einem vertrauten Netzwerk Hilfe suchen und dabei auch noch Beziehungen innerhalb der eigenen Gemeinde vertiefen.

Noch etwas digitaler ist die nächste gesellschaftliche Initiative, die SIBA euch gerne vorstellt: der Online Hackathon #VersusVirus. Vom 3. – 5. April sollen möglichst viele Personen aus der Schweiz online an Lösungen gegen die Herausforderungen des Corona-Virus arbeiten. Ziel ist es unterschiedlichstes Wissen aus verschiedensten Disziplinen gemeinsam zu nutzen, um so mutige und innovative Ideen zu generieren.  Sogar für Unterhaltung ist während des Hackathons gesorgt, jeweils am Abend ab 20 Uhr finden online DJ-Sets, Konzerte und mehr statt.

Nicht nur beim Online-Hackathon sondern auch sonst findet das soziale und kulturelle Leben im Moment primär online statt.  Aber kommunizieren ist in Zeiten von Homeoffice umso wichtiger, damit man zuhause nicht vereinsamt. Das Museum für Kommunikation in Bern macht genau das vor – per Livestream kann man trotz geschlossenem Museum eine Führung durch die Ausstellung geniessen und dabei sogar noch mitreden. Über eine Chat-Funktion kann man nämlich auch gerade seine Frage stellen, fast genauso wie bei einer «echten» Führung durchs Museum. Man muss also nur kreativ werden, dann ist der Zeitvertrieb zuhause gar nicht so schwer.

Auch wenn man sich die Zeit vertreiben kann, die sozialen Kontakte fehlen trotzdem. Eine gesellschaftliche Lösung gegen dieses Problem bieten die Telefonketten von Pro Senectute. Telefonketten sind nichts Neues, die meisten werden Telefonketten noch aus ihrer Schulzeit kennen. Aber genau das macht soziale Innovation auch aus; Altbekanntes in einen neuen Kontext stellen und damit gesellschaftliche Probleme lösen. Telefonketten sind eine unterhaltsame Möglichkeit um der Einsamkeit während der Isolation entgegenzuwirken. Pro Senectute zeigt auch, wie man solche Telefonketten selbst initiieren kann.

Eine weitere Möglichkeit um die sozialen Kontakte weiterhin zu pflegen sind natürlich, ganz altmodisch, Briefe. Weisst du aber gar nicht was du schreiben sollst oder fühlst du dich zu wenig kreativ? Dann bietet dir die Idealistenkiste von Wabern «Heitere Fahne» die passende Lösung – ein «Heiteres Nachrichtenabo». Du musst nur ein paar Zeilen zu der Person schreiben, die du gerne mit dem «Heiteren Nachrichtenabo» beschenken möchtest und dann schreibt jemand aus dem Team einen ganz persönlichen Brief. Kreativität ist dabei garantiert und zugleich unterstützt du auch noch die Heitere Fahne.

Trotz all den kreativen Ideen und dem vielen Engagement hoffen wir, dass früher oder später wieder Alltag einkehren kann, dass man zum Beispiel wieder in seinem Lieblingscafé in der Berner Altstadt einen Kaffee trinken gehen kann. Aber gerade die Geschäfte und Restaurants in Bern leiden enorm unter der aktuellen Corona-Krise. Unterstützung dafür bieten «Bärn hiuft» und «go-on-locals». Diese beiden Aktionen sollen die finanzielle Lage der Berner Geschäfte verbessern. Das funktioniert ganz simpel: einfach einen Gutschein für dein Lieblingsgeschäft kaufen, diesen als PDF oder per Post erhalten und dann bei Wiedereröffnung der Geschäfte einlösen. So kannst du Liquiditätsengpässen entgegenwirken, unterstützt das lokale Gewerbe und hast erst noch etwas, worauf du dich freuen kannst.