«Durch das Konkordat macht ihr mir meinen Fussball kaputt!»

von Gabriel Haldimann 29. Januar 2013

Sicherheit vs. persönliche Freiheit: Die geplante Verschärfung des Hooligan-Konkordats sorgt für Gesprächsstoff.

Die Affiche war vielversprechend. Der kantonale Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP), der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) standen Nationalrat Matthias Aebischer (SP) sowie Stadtrat und YB-Fanarbeiter Lukas Meier (SP) gegenüber. Thema des verbalen Schlagabtauschs am Montagabend im Restaurant Jardin im Berner Breitenrain-Quartier: Die geplante Verschärfung des Hooligan-Konkordats. Das Thema bewegt, wie sich am grossen Publikumsaufmarsch ablesen liess.

Nach der kurzen Vorstellungsrunde bezogen beide Lager sogleich deutlich ihre Positionen. Insbesondere die beiden Konkordats-Befürworter setzten sich in dieser Anfangsphase rhetorisch gewieft in Szene. Einige Male wurden sie von Moderatorin Gisela Feuz (Radio RaBe) gebremst. Die Gegner des Konkordats konnten sich in der Folge immer besser einbringen. So entwickelten sich mehrere intensiv geführte Wortgefechte. Die Voten lösten zuweilen heftige Reaktionen beim Publikum aus. An diesen Reaktionen erkannte man deutlich, dass die Sympathien im Saal klar auf der Seite der Konkordats-Kritiker lagen.

Der zweite Teil der Veranstaltung bot dem Publikum die Möglichkeit, selbst das Wort zu ergreifen. Viele der Anwesenden machten davon Gebrauch, den Podiumsgästen Fragen zu stellen oder auch nur ihrem Unmut Luft zu machen. «Durch das Konkordat, macht ihr meinen Fussball kaputt», beklagte sich beispielsweise ein aus Basel angereister Fan. Der Applaus war ihm sicher. Generell waren unter den Anwesenden viele Fussballfans auszumachen, welche sich trotz des teilweise harschen Tons aber jederzeit fair und respektvoll verhielten.

Insgesamt bot die Podiumsdiskussion zwar nur wenig neue Erkenntnisse. Es brachte aber hochrangige Exponenten beider Lager sowie eine interessierte und engagierte Zuhörerschaft im Sinne eines offenen Dialogs zusammen.