Dunkelziffern

von RaBe Subkutan 2. Juni 2020

Niemand weiss, wer sie wirklich ist. Ihr Lebenselixier ist die Dunkelheit. Sie ist ungenau und schwammig und doch wird sie geschätzt und viel zitiert. Sie tummelt sich dort, wo es sich um Grauzonen und Verbotenes handelt. In dieser Sendung Subkutan geht es um Dunkelziffern. Dunkelziffer ist umgangssprachlich für Dunkelfeld, ein Begriff, der aus der Kriminologie stammt und durch eine quantitative Befragung einer repräsentativen Stichprobe erfragt wird.

Sexuelle Gewalt: Salomes Geschichte kommt ans Licht

Jede zweite Frau in der Schweiz hat schon einmal sexuelle Belästigung erfahren. So viele Frauen wie die Stadt Zürich Einwohner*innen hat, haben Geschlechtsverkehr gegen den eigenen Willen erlebt. Das besagt eine Studie, die Amnesty International 2019 in Auftrag gegeben hat. Sexuelle Gewalt an Frauen in der Schweiz ist verbreitet, die Zahlen sind erschreckend hoch. Die wenigsten Personen würden diese Vorfälle der Polizei melden, die Dunkelziffer sei gross, sagt Agota Lavoyer, stellvertretende Leiterin der Opferhilfe Lantana, einer Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern in Bern. Nina Hofmann bringt Licht ins Dunkel, spricht mit Agota Lavoyer und lässt eine Frau, die dieser Dunkelziffer angehört, zu Wort kommen.

Bist du selbst betroffen? Melde dich bei der Opferhilfe.

Sans Papiers: Unter uns und doch unsichtbar

Es liegt im Namen der Sans Papiers, dass niemand genau weiss, wie viele sich in der Schweiz aufhalten. Die Berechnungen der Dunkelziffer der Sans Papiers gehen weit auseinander und das sei kein Zufall sagt Bea Schwager, Mitarbeiterin der Sans Papiers Anlaufstelle Zürich. Im Gespräch mit Selina Pfeiffer spricht sie über die politische Wirkung dieser Zahlen und die Konsequenzen der Corona-Krise für Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus.

Mehr Infos zu Sans Papiers in der Schweiz

Polizei: Dein Freund und Schläger?

Die Polizei hat als Staatsorgan das Monopol auf legale physische Gewalt. In Ausnahmesituationen, in denen Menschen durch Dritte gefährdet sind, macht das Sinn. Problematisch wird es, wenn dieses Monopol und die damit verbundene Macht missbraucht wird. Weshalb Fälle von Polizeigewalt praktisch nie vor Gericht kommen, geschweige denn bestraft werden, und welche Veränderungen es bräuchte, dazu hat Christophe Hutmacher recherchiert.