Die Oscars 2013 für die besten Krimis sind vergeben

von Nino Ruef 21. April 2013

Am Tango Criminale im Berner Kursaal wurden am Samstagabend im Rahmen des Festivals CRIMINALE die Oscars der deutschsprachigen Kriminalliteratur vergeben. In der Hauptkategorie «Roman» geht der begehrte Friedrich-Glauser-Preis an den deutschen Autor Roland Spranger.                                        Das Syndikat ehrt ihn für seinen Roman «Kriegsgebiete».

Am Samstagabend fand im Kursaal Bern der Höhepunkt der diesjährigen CRIMINALE statt: Im Rahmen der Gala «Tango Criminale» hat die Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur «Das Syndikat» die begehrten Friedrich-Glauser-Preise vergeben; die Oscars der deutschsprachigen Kriminalliteratur. Der Friedrich-Glauser-Preis in der Kategorie «Roman» geht an den deutschen Autor Roland Spranger aus Hof. Er wird für seinen neuesten Thriller «Kriegsgebiete» geehrt.  Seine Geschichte dreht sich um den Soldaten Daniel, der traumatisiert aus einem Afghanistan-Einsatz zurückkehrt. Als er bei einem Geländelauf eine Tote findet, gerät er aufgrund seines psychischen Zustands unter Verdacht. Daniel ermittelt auf eigene Faust, fühlt sich verfolgt und wittert eine Verschwörung. Spielt ihm seine Psyche einen bösartigen Streich? Oder ist er wirklich der Gejagte? «Roland Spranger gelingt es mit beinahe sparsam zu nennenden Mitteln, eine beklemmende Stimmung zu erzeugen und zu halten», begründet die Jury in der Laudatio ihren Entscheid.  «Teil davon ist eine sehr eindrückliche Sprache.» Sprangers Roman zeichne sich zudem durch extrem glaubhafte Figuren und einen fesselnden Plot aus. Zusammen mit dem Protagonisten werde der Leser durch die Handlung gehetzt, desorientiert und hilflos – man könne der Geschichte nur entkommen, indem man sie durchstehe und weiter lese bis zum Ende. Roland Spranger, 1963 geboren, arbeitet – nebst seiner Tätigkeit als Autor – als Betreuer mit psychisch kranken und geistig behinderten Menschen. Er ist Mitinitiator verschiedener Live-Literatur-Projekte und hat nebst Kriminalromanen mehrere Theaterstücke verfasst.


 

«Und, war die Criminale in der Schweiz ein Erfolg?»

 


 

Die weiteren Preise:

 

Preis für den besten Debut-Roman

In der Kategorie Debut – für den ersterschienen Kriminalroman – geht der diesjährige Glauser-Preis an Marc-Oliver Bischoff für seinen Krimi «Tödliche Fortsetzung». Marc-Oliver Bischoff wurde 1967 in Lemgo geboren und lebt in Ludwigsburg. 

 

Preis für den besten Kurzkrimi

In der Kategorie Kurzkrimi gewinnt die deutsche Autorin Regina Schleheck mit ihrer Kurzgeschichte «Hackfleisch», die in der Krimi-Anthologie «Mordsküche» erschienen ist. 

 

Preis für den besten Jugendkrimi

Mit dem Hansjörg-Martin-Preis wurde auch der beste Krimi für Jugendliche und Kinder ausgezeichnet. Gewonnen hat diesen die deutsche Autorin Susan Kreller aus Plauen für ihren Jugendkrimi «Elefanten sieht man nicht».  

 

Ehren-Glauser für das Lebenswerk

Im Weiteren hat die Autorengruppe «Das Syndikat» in Würdigung seines bisherigen literarischen Gesamtwerkes und seiner Vorbildfunktion für die deutschsprachige Kriminalliteratur den Ehren-Glauser dem Schriftsteller Gunter Gerlach zuerkannt. Der 71-jährige Gerlach aus Leipzig sei Kult, begründet die Jury. Er wehre sich sei drei Jahrzehnten auf herausragende Weise gegen zu oft erzählten Mainstream und habe sein eigenes Genre innerhalb der Kriminalliteratur erschaffen. 

Christine Brand, OK CRIMINALE