«Die Gäste schätzen die familiäre Atmosphäre»

von Simon Klopfenstein 12. April 2013

Die ganze Schweiz kennt Andy Egli. Wer aber ist seine Frau und was macht sie? Silvana Egli gibt einen spannenden Einblick in den Alltag eines Bed&Breakfasts.

Silvana Egli ist schon um 6 Uhr morgens auf den Beinen. Denn die Gäste im Bed & Breakfast «Casa Silvana» im Ostring wollen um halb Sieben ihr Frühstück essen. Während Silvana ihren Mann Andy losschickt, um frisches Brot beim Bäcker um die Ecke zu holen, richtet sie selber den Tisch her und stellt die selber gemachte Konfitüre, wie auch den Käse und Schinken aus der Region bereit.

«Die Gäste schätzen die persönliche und familiäre Atmosphäre eines B&Bs im Vergleich zu einem Hotel»

Silvana Egli

Seit 18 Jahren schon, wohnen Silvana und Andy Egli mit ihren vier Kindern in Bern. Aufgrund von Andys Beruf als Fussballspieler und später Trainer, ist die Familie viel umgezogen. Als die Kinder dann jedoch alle in der Schule waren, sahen die Eglis ein, dass sie die ständigen Wohn- und Schulortswechsel dem Nachwuchs nicht mehr zumuten können. So beschlossen die Thurgauerin und der Zürcher, sich im zentral gelegenen Bern niederzulassen. Für Andy, den passionierten Zugfahrer, ein idealer Ort, um von nun an, zu seiner Arbeit zu pendeln.

Da ihr Mann berufsbedingt viel unterwegs ist, war Silvana von Beginn weg sehr selbstständig. Der Unternehmergeist wurde Silvana Egli auch schon in die Wiege gelegt, denn sowohl ihre Grossmutter wie ihre Mutter waren Geschäftsfrauen. Neben der Erziehung ihrer eigenen vier Kindern gründete Silvana zuerst eine Spielgruppe und nach elf Jahren in dieser Tätigkeit, das «Casa Silvana». Das grosse Haus, welches sich die Eglis bei ihrer Ankunft im Jahre 1995 kauften, eignete sich ideal dafür. Wenn jemand denkt, ein B&B zu führen, bedeute nicht viel Arbeit, liegt falsch. Silvana ist den ganzen Tag beschäftigt. Vor allem der Vormittag ist eine strenge Zeit, denn nach dem Frühstück muss aufgeräumt und abgewaschen werden, Gäste checken aus, die Zimmer müssen geputzt und neu hergerichtet werden. Am Nachmittag müssen die Einkäufe besorgt, Emails müssen beantwortet, Telefonate abgenommen und die Buchhaltung müssen erledigt werden.

«In Bern nimmt man sich Zeit für seine Mitmenschen»

Silvana Egli

Das «Casa Silvana» ist fast immer voll: «Die Gäste schätzen die persönliche und familiäre Atmosphäre eines B&Bs im Vergleich zu einem Hotel», erklärt Silvana Egli. Gerade Geschäftsleute, welche viel unterwegs sind, steigen viel lieber in einem «B&B» ab. Silvanas Gäste kommen von überall her. Es gibt Touristen aus der Schweiz oder dem Ausland, aber auch viele Schweizer Geschäftsleute, welche sich teilweise mehrere Tage oder gar Wochen bei ihr einquartieren. Auch gerade während der BEA oder andern Messen, ist das Casa Silvana, auch wegen seiner guten Lage, restlos ausgebucht: «Man ist von hier aus in fünf Minuten in der Stadt, schnell auf der Autobahn, aber auch der Wald ist gerade um die Ecke.»

«Die Kinder erleichterten unsere Intergration in Bern.»

Silvana Egli

Nach 18 Jahren in Bern, würde Silvana Egli nirgend anders mehr wohnen wollen. In Bern hat sie sich sofort wohlgefühlt und hat schnell Anschluss gefunden. «Die Kinder erleichterten unsere Integration in Bern.» Doch die offene und kommunikative Silvana hat sich auch engagiert, etwa im Elternrat oder bei Sportverstanstaltungen. So hat sie schnell, viele Leute kennengelernt. «Die Menschen in Bern sind nett, höflich und hilfsbereit; man nimmt sich Zeit für die Mitmenschen.» All diese Qualitäten schätzen offensichtlich auch die vier mittlerweile ausgezogenen Kinder, welche alle im Umkreis von 500m des Elternhauses wohnen. Das «Casa Silvana» soll noch einige Jahre Gäste beherbergen: «Ich habe noch viel Energie», erzählt Silvana, «und was danach kommen wird, werden wir dann sehen.» Mit ihrer positiven Art dem Leben zu begegnen wird ihr ganz sicher nicht langweilig werden