Der neue Eigerplatz

von Christof Berger 7. Juli 2015

Der Leidensdruck ist gross. Doch nun scheint es vorwärts zu gehen mit einem der grössten und wichtigsten Plätze im Stadtteil III. Mitte Juni die Stadt den Medien die Pläne vorgestellt.

Die Umgestaltung des Eigerplatzes war ursprünglich Teil der Planung zum Tram Region Bern gewesen, soll nun aber trotz des Scheiterns der Tramvorlage als eigenständiges Projekt realisiert werden. Noch dieses Jahr, am 15. November, soll die Stimmbevölkerung der Stadt Bern über den Ausführungskredit von 25,3 Millionen Franken abstimmen können.

Die Pläne im Detail

Heute führt ein unübersichtliches Gewirr von Fahrbahnen über den Eigerplatz. 7000 bis 8000 Motorfahrzeuge pro Stunde queren den Platz am frühen Morgen und während des Feierabendverkehrs. Beruhigung soll nun eine Beschränkung auf wenige einspurige Fahrbahnen bringen. Und ein einspuriger Kreisel im Bereich der Kreuzung Zieglerstrasse/Seftigenstrasse und Schwarzenburgstrasse/Eigerstrasse soll den Verkehr verflüssigen. Im Kreisel selbst soll Tempo 30 realisiert werden.

Die Belpstrasse wird zukünftig allein dem Tram vorbehalten und darüber hinaus nur noch für Zubringerverkehr gestattet sein. Tram- und Bushaltestelle sollen zusammengelegt und mit neuen Wartehallen ausgestattet werden. Und die Haltestelle wird künftig auch nicht mehr als Insel von Autoverkehr umbrandet sein.

Eine Aufwertung erfahren sollen ausserdem die Bereiche für Fussgänger und Velofahrende sowie die Aufenthaltsflächen. Eingangs Belpstrasse ist ein regelrechter Boulevard vorgesehen und das Plätzchen vor der Poststelle soll zum «Eigerpark» mit zusätzlichen Bäumen und einem Brunnen mutieren.

Rückkehr des öffentlichen Raumes

Nach einem zeitweiligen Rückzug ins Private würden sich die Menschen jetzt vermehrt wieder für den urbanen Raum als Begegnungsort einsetzen, stellte Ursula Wyss an der Präsentation fest. Dem wolle die Stadt Rechnung tragen. Eng in die Planung einbezogen wurden neben Bernmobil und Energie Wasser Bern auch die Quartiermitwirkung QM3.

«Wichtig ist uns, dass der Platz endlich saniert wird. Die Temporeduktion auf 30 Stundenkilometer begrüssen wir und sind sehr erfreut, dass sich die Stadt nun ernsthaft dafür einsetzt», sagt Claudia Luder, Geschäftsführerin der QM3. Bewilligen muss die Tempo-30-Zone allerdings der Kanton. Wenn alles gut läuft, wird mit dem Bau nächsten Frühling begonnen werden. Die Intensivbauphase ist für Spätsommer 2016 geplant und die Fertigstellung auf Spätsommer 2017.