An diesem Mittwochnachmittag sitzt dort Rita Aeschlimann aus Hünibach. Die ehemalige agogische Mitarbeiterin ist Mitglied beim Verein UND – das Generationentandem, dessen Ziel es ist, Brücken zwischen Generationen und verschiedenen Lebenswelten zu spannen. «Ich habe Freude am Kontakt mit Menschen und der fehlt mir nun, seit ich nicht mehr im Berufsleben stehe. Darum habe ich mich freiwillig als Zuhörerin gemeldet.»
Das Zuhörbänkli, das niederschwellige Gespräche mit freiwilligen Zuhörer*innen ermöglicht, wurde 2019 von Lebens-Coach Franz Klopfenstein initiiert. Es geht auf den Wunsch zurück, dass sich Menschen wieder vermehrt mit einem offenen Ohr, mit Verständnis, Respekt und Toleranz begegnen sollen. Beheimatet ist das Zuhörbänkli normalerweise in der Bahnhofshalle Thun – nun ist es bis September in Bern auf Besuch. «Das Berner Generationenhaus ist ein öffentlicher Ort, der es sich zum Ziel gesetzt hat, niederschwellig Begegnungen zu ermöglichen und zu initiieren. Darum passt das Zuhörbänkli perfekt zu uns», sagt Annika Zimmerli vom Berner Generationenhaus.
Nebst den Freiwilligen, die auf dem Zuhörbänkli für Gespräche aller Art zur Verfügung stehen, bieten jeweils am Mittwochnachmittag auch verschiedene Beratungsstellen und Fachpersonen Kurzberatungen auf dem Bänkli an. Diese niederschwellige Zugangsmöglichkeit sei wichtig, sagt Fachspezialistin Natalie Hamela von Demenz Bern. «Gerade Leute, die das Gefühl haben, dass sie selber langsam vergessslich werden, ist es vielleicht ein Gräuel, einen Termin in einer Fachstelle vereinbaren zu müssen, wo dann auch noch Broschüren rumliegen, die man doch gar nicht sehen will. Diesen Leuten ermöglicht das Zuhörbänkli ein unverbindlicher Erstkontakt mit uns.»
Das Zuhörbänkli steht bis September im Innenhof des Berner Generationenhauses. Mittwochnachmittags sind alternierend Innovage, Die dargebotene Hand 143, malreden, benevol, die Mütter- und Väterberatung, Job Caddie, Alz Bern sowie Lesen und Schreiben vor Ort.