Das Zentrum Paul Klee ist aus dem Schneider

von Christoph Reichenau 16. Juni 2022

Der Grosse Rat hat die kantonale Subvention für das ZPK nicht gekürzt und 7 Millionen für die bauliche Sanierung gesprochen. Die Museumsszene hat mitgeholfen, diesen Erfolg zu erreichen.

Der Kelch ist am Zentrum Paul Klee (ZPK) vorbei gegangen. Entgegen dem Antrag der Bildungskommission hat der Grosse Rat eine Kürzung der kantonalen Subvention an das ZPK um 600‘000 Franken pro Jahr für 2023-2026 abgelehnt. Die Kommission hatte den Antrag gestellt, weil das ZPK für dieselbe Zeitspanne vom Bundesamt für Kultur je 600‘000 Franken jährlich zugesprochen erhielt. Was genau mit diesem Geld geschehen soll, ist noch offen; der entsprechende Vertrag wird erst ausgehandelt. Wahrscheinlich ist, dass das Geld vorrangig in die Vermittlung und in die Community-Bildung fliessen wird, da in diesen Bereichen die dank einer Stiftung vor wenigen Jahren begonnene Intensivierung bald ausläuft.

Ebenfalls beschlossen hat der Grosse Rat einen Kredit von 7 Millionen für Instandsetzungsarbeiten der Gebäudetechnik am ZPK. Es geht primär um den Ersatz der Beleuchtung auf LED und um die klimafreundliche Erneuerung der Heizanlage. Diese Sanierung kommt nicht überraschend nach 17 Jahren Nutzung eines für gut 100 Millionen Franken gebauten Museums. Für das ZPK hat bereits im Zeitpunkt seiner Eröffnung ein Zürcher Spezialbüro eine minutiöse Analyse der nach und nach zu erwartenden Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten vorgelegt. Das ZPK, oft als „Fass ohne Boden“ verschrien, hat eine solide Planung des baulichen Unterhalts, das bewährt sich nun.

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Fazit: Für das ZPK stehen die Zeichen gut. Hinzu kommt, dass sich die ganze Museumsszene der Stadt und des Kantons für das ZPK solidarisch ins Zeug gelegt hat. Die Unterstützung und der Zusammenhalt taten gut.

A propos Zusammenhalt: Das Mail, in dem die Museumsleitung vor dem Grossratsbeschluss über die Lage beim ZPK informierte, war an die „lieben Freund:innen des Kunstmuseums Bern“ gerichtet. Seit ein paar Jahren gehören das Kunstmuseum und das ZPK unter das Dach einer eigens dafür gegründeten „Über-Stiftung“, werden jedoch weiterhin vom Kanton durch eigene Leistungsvereinbarungen subventioniert. Da freut man sich, wenn in Gefahr die Freundinnen und Freunde des KMB für das ZPK einstehen. Man wünscht sich, dass diese Unterscheidung ein Auslaufmodell wird. Und hofft, dass die Kraft des ZPK dereinst mithilft, die seit langem stets neu angekündigte Erweiterung des KMB mitzustemmen.