Leichtfüssig kommt sie daher, die Einladung, lebendig und unkonventionell. Spielerisch werden in senkrechter, waagrechter und diagonaler Schrift die Örtlichkeiten genannt. Neun Kunstorte stellen miteinander in 153 Positionen das Wirken der Künstlerinnen und Künstler in den Kantonen Jura und Bern vor. Ein grosses C in oszillierendem Magenta und Gelb wirbt für die Cantonale. Ein grosses C, eine Hommage an den Jura – nehme ich an – und mich freuts. Ein grosses C, fast zum Kreis geschlossen, lässt Raum für Offenes.
Im Inneren der Broschüre Grussworte von Hans Ulrich Glarner (Vorsteher Amt für Kultur Kanton Bern) und Valentine Reymond (Kuratorin Moutier), und ein umfassendes Künstlerverzeichnis. Rasch überfliege ich die Namen der Ausstellenden. Ich stelle fest: Viele grosse Namen fehlen und – ich kenne nicht alle. Grund genug, mich in den Ausstellungen umzusehen und Neues, Anregendes, Witziges, Unerwartetes zu entdecken.
Nicht verpassen will ich die überraschenden Videos von Peter Aerschmann. Wunderbar, wie er den Alltag immer wieder aufs Schönste – auch entlarvend – durcheinander bringt. Nicht verpassen will ich Sylvia Hostettler, Gabriela Löffel, die vermutlich wieder eine spannende Installation realisiert, Mingjun Luo, die Chinesin in europäischer Kultur, Ka Moser, Lorenzo lekou Meyr, Ise Schwartz, Bruno Sutter.
Wie entwickelt sich Livio Baumgartner und wo bleiben Aurélie Jossen, Sarah Fuhrimann, Gigga Hug? Haben sie nicht eingegeben oder hat die Jury sie verpasst?
Es ist abwechslungsreich und empfehlenswert, möglichst viele der Ausstellungen zu besuchen, bedeuten die Arbeiten der KünstlerInnen mit ihrer Innovationskraft und ihrem «anderen» Blick nicht nur Anregung für uns, sondern auch für Politik und Wirtschaft.