Carl Albert Loosli-Stele enthüllt

von Fredi Lerch 24. Mai 2022

Heute Vormittag ist auf dem Friedhof Bümpliz für den Schriftsteller C. A. Loosli eine Stele enthüllt worden. Damit wurde ein lange verfolgtes Projekt der Carl Albert Loosli Gesellschaft in Zusammenarbeit mit Stadtgrün Bern zum guten Ende gebracht.

Die Stele steht im hintersten, an die Heimstrasse grenzenden Teil des alten Friedhofs. Dort war die Asche des 1877 geborenen Loosli 1959 auf dem Grab seiner 1950 verstorbenen Frau Ida beigesetzt worden.

Bei seiner Würdigung erinnerte Erwin Marti als Präsident der Loosli Gesellschaft an die vielfältige Arbeit des freien Publizisten, der neben hochdeutscher und Mundartliteratur jederzeit auch Zeitungsartikel und Sachbücher verfasste, mit denen er sich als «Partisan für die Menschenrechte» eingesetzt hat für die Ausgegrenzten, Diskriminierten und Internierten seiner Zeit.

Erwin Marti würdigt Loosli: Was er hier in wenigen Minuten zusammenfasste, hat er zwischen 1996 und 2018 in einer vierbändigen Biografie akribisch ausgeführt. (Foto: Fredi Lerch)

Einen speziellen Moment erlebten die rund fünfzig Anwesenden bei der Enthüllungsfeier, als Marti C. A. Loosli selbst das Wort erteilte. Über Lautsprecher eingespielt wurde die 1958 im Radiostudio Bern aufgenommene Rezitation Looslis von seinem Gedicht «Mys Testamänt». Darin heisst es unter anderem: «Verhäärdet in der Stilli mi» und «Uf ds Grab, da tüet mer weder Stei / No Chrüz» – weshalb man in der Stadtverwaltung heute zwar noch das Feld kennt, in dem sich das Grab des Ehepaars Loosli bis zu seiner Aufhebung befand, nicht aber den genauen Ort.

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Auf der nun enthüllten schwarzen Stele findet sich neben einem Porträtfoto und einem kurzen Text über den Autor auch ein QR-Code, über den man sich sofort auf die Loosli-Website führen lassen kann, wo sich unter vielem anderen auch eine Auswahl von Looslis Texten findet. Das ist wichtig, denn: «Wer wird nicht einen Klopstock loben? / Doch wird ihn jeder lesen? – Nein. / Wir wollen weniger erhoben / Und fleissiger gelesen sein.» (Lessing)