Bühne frei für den Nachwuchs

von Lina Lou Sansano 23. April 2024

Kulturfestival Ein Festival, das eine Bühne für kleinere Künstler*innen schafft und eine umso grössere Vielfalt für die Zuschauenden bietet. Das Bestival findet auch dieses Jahr vom 24. bis zum 28. April statt.

Nur nach wenigen Gehminuten vom Bahnhof Bern erscheint das riesige Gebäude der Reitschule, in welchem sich die grosse Halle verbirgt. An diesem Kultur- und Begegnungsort findet das diesjährige Bestival während fünf Tagen statt. Organisiert wird das Festival seit 2013 alle zwei Jahre vom Verein BEST, dem Berner StudentInnen Theater. Das junge Team stellt sich aus 7 Studierenden der Universität Bern zusammen.

Bereits zum achten Mal kommt das Festival zustande, jedoch immer in einem etwas anderen Format. Das jedes Mal wechselnde Team bringt jeweils frischen Wind in die Produktion. Das erlangte Wissen und die Erfahrungen werden von den Student*innen jedes weitere Mal an eine neue Generation weitergereicht. Auch die Räumlichkeiten wechseln ihre Fassaden. Der Gaskessel, das Dojo und das Schlachthaus wurden schon in der Vergangenheit bereist. Dieses Jahr ist das Festival in der Grossen Halle.

Wir wollen Nachwuchstalente fördern, ihnen eine Bühne bieten und sie auch anständig entlohnen.

Rebecca Wasem hat die Projektleitung für die diesjährige Umsetzung inne und arbeitet seit zwei Jahren mit einem kleinen Team, das sie mit einigen Freund*innen auf die Beine gestellt hat, auf die Festivaltage hin. Rebecca studiert Theaterwissenschaften, wie viele, die im Laufe ihrer Studienzeit dem BEST beitreten.

Die achte Ausgabe des Bestivals findet dieses Jahr in der Grossen Halle statt (Foto: Lina Lou Sansano).

Es sei eine schöne Erfahrung, von der Theorie des Studiengangs, mit Bezug auf Ästhetik, Historik und Analyse, wegzukommen und die Möglichkeit zu haben, selbst etwas im Bereich Kultur und Theater zu kreieren, meint Rebecca. «Die Meisten von uns sind in ihrer Freizeit selbst in Theaterproduktion jeglicher Art involviert.» Aus den Theaterwissenschaften zu kommen, sei aber kein Muss, durch die Verbindung mit anderen Fachbereichen entsteht ein abwechslungsreiches Komitee mit unterschiedlichen Perspektiven und neuen Berührungspunkten.

Was macht das Bestival aus?

Das Festival lebt durch die Freiwilligenarbeit des ganzen Teams. Alle Einnahmen, die durch den Ticketverkauf zusammenkommen, werden für die Raummiete und die Entlöhnung der Artists genutzt. Somit gelte das Prinzip, je besser der Ticketverkauf, desto höher das Gehalt für alle Künstler*innen, erklärt Rebecca. «Wir wollen Nachwuchstalente fördern, ihnen eine Bühne bieten und sie auch anständig entlohnen», lautet denn auch das Hauptziel des Komitees.

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Wer sich ein Ticket kauft, erwartet je nach Tagesprogramm eine bunte Palette aus Theater, Tanz, Konzerten und einer Dragshow. Zusammengestellt wurde das Programm einerseits durch Anfragen des Komitees und andererseits durch Bewerbungen auf einen Open Call hin. Der Schwerpunkt liegt auf lokalen Künstler*innen, wobei sich aber auch Nachwuchs aus anderen Teilen der Schweiz oder Deutschland darunter befindet.

Am Freitag geht es nach den Auftritten in der Grossen Halle noch mit einer Afterparty im Queerfeministischen Raum weiter, der sich ebenfalls im Kulturzentrum Reitschule befindet. Zur Auswahl gibt es Tickets für Einzelvorstellungen oder Tagespässe. Vielleicht läutet ja die eine oder andere Person mit dem Bestival zusammen schon Ende April die Festivalsaison ein.

Den Anfang des Bestivals macht morgen um 17:30 das BeST Ensemble mit dem Stück: Von Amtes Wegen (Foto: Lina Lou Sansano).