In nur 15 Monaten wurde der sechsstöckige Gebäudekomplex am Burgernziel hochgezogen. (Foto: Lukas Lehmann)
Sieben volle Jahre hatte es von der Bestimmung des Siegerprojekts im Architekturwettbewerb bis zum Vorliegen der Baubewilligung gedauert. Nachträgliche Änderungen des Bauprojekts und diverse Einsprachen hatten die Realisierung des Bauvorhabens immer wieder verzögert. Als die Baubewilligung dann aber endlich vorlag, ging es rasant vorwärts. In nur 15 Monaten wurde der sechsstöckige Gebäudekomplex hochgezogen. Am vergangenen Donnerstag feierten mehr als 200 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter sowie weitere Projektbeteiligte Aufrichte.
Der Gesamtbauleiter Marco Binggeli wies als Vertreter der Baufirma Losinger-Marazzi in einer kurzen Ansprache auf verschiedene Besonderheiten des Projektes hin. So konnten dank geänderter Bauvorschriften erstmals im Kanton Bern Erdsonden unter der Bodenplatte verlegt werden. Die Wände der oberen Stockwerke bestehen aus einem speziellen Beton, der aus recyceltem Material hergestellt wurde und daher weniger belastend für die Umwelt ist. Insgesamt erfüllt die Überbauung damit nicht nur sämtliche Anforderungen an ein 2000-Watt-Areal, sondern sie hat auch bereits das Minergie-2000-Label erhalten.
Das Gebäude wird im Auftrag der Gebäudeversicherung Bern und der Wohnbaugenossenschaft Acht errichtet. Während die Wohnbaugenossenschaft ihre 34 Wohnungen mit wenigen Ausnahmen bereits vermietet hat, ist die Ausschreibung der 68 Wohnungen der Gebäudeversicherung gerade erst angelaufen. Das unmittelbare Nebeneinander von genossenschaftlicher Nutzung und einer Vermietung, die sich an örtlichen Marktpreisen orientiert, macht die Vorteile des genossenschaftlichen Wohnungsbaus für Mieterinnen und Mieter überdeutlich: Die Wohnbaugenossenschaft kann ihre Wohnungen bei vergleichbarem Ausbaustandard rund 30% billiger anbieten als die Gebäudeversicherung.
Als nächstes wird das gesamte Gebäude mit einer Fassade aus Keramikplatten ummantelt. Gleichzeitig beginnt der Innenausbau der Wohnungen und Gewerberäume. Er wird noch einmal rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Die im westlichen Teil des Gebäudes angesiedelte Basisstufe wird den Unterrichtsbetrieb voraussichtlich schon mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 aufnehmen können. Die Wohnungen und die übrigen Gewerberäume sollen dagegen im November 2022 bezugsbereit sein.
