«Auch ich in Arkadien»

von Christoph Reichenau 15. November 2016

Das Architekturforum spürt am 22. November der Utopie und Poesie in Landschaften nach.

«Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfasst (…) so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat». So endet Ernst Blochs dreibändiges «Prinzip Hoffnung» (1938-1947). Heimat als Kultur- und Kunstwerk. Heimat in dem, was man selber schafft. Vergil entdeckte diese utopische Heimat in der antiken griechischen Landschaft Arkadien; seit der Renaissance gilt Italien als «neues Arkadien». «Auch ich in Arkadien» ist das Motto von Goethes italienischer Reise und Schiller schrieb«auch ich war in Arkadien geboren» – im nie wieder erreichbaren Land der Kindheit.

Lässt Arkadien sich herstellen? Nein. Aber als Garten, bescheidenes Abbild des Paradieses, als Park, als Landschaft lassen sich Vorstufen in unterschiedlichem Massstab herstellen, ausprobieren und in das ansonsten un-arkadische Leben einfügen.

«Arkadien: Traumland, Fluchtziel, Realität?» heisst ein Diskussionsabend, zu dem das Architekturforum ausgehend von einem neuen Buch einlädt. Das Buch: «Arkaden, Landschaften poetisch gestalten», herausgegeben von Raimund Rodewald (Stiftung Landschaftsschutz Schweiz), Köbi Gantenbein (Chefredaktor «Hochparterre») und anderen. Die Autoren präsentieren das Werk und diskutieren mit der Klangarchitektin Nadine Schütz (ETH Zürich) sowie dem Architekten und Städtebauer Rainer Klostermann (Zürich).

Dienstag 22.11.2016, 19:00 Uhr, Kornhausforum Bern.