Im Film «Mr. Pete & The Iron Horse» von Kilian Vilim begibt sich der fleissige Soldat Mr. Pete auf eine haarsträubende Mission. Er setzt alles daran, den hohen Ansprüchen seiner Baronesse zu genügen. Um ihre unersättliche Gier nach Geschwindigkeit zu befriedigen, schaufelt er sich auf der Dienstfahrt ihres neuen Dampfrosses um Kopf und Kragen. Der 2021 erschiene Kurzfilm gewann mehrere Preise und lässt einen so schnell nicht mehr los.
Mr. Pete & the Iron Horse from YK Animation on Vimeo.
Im Film von Melanie Carolin Wigger mit dem Titel «The Germans», der im Juni dieses Jahres Premiere feierte, geht es um Paul, einen siebenjährigen Jungen, der mit seiner Mutter und seinem Grossvater in London wohnt. Es ist Anfang Winter 1940, seit September wirft die deutsche Luftwaffe nachts Bomben über London ab. Viele Bewohner der Stadt flüchten in die Londoner U-Bahn. So auch Pauls Familie.
Paul versteht nicht, was Krieg bedeutet, er hört nur immer die Erwachsenen von den «Germans» reden. Alles, was sich der Hundeliebhaber Paul unter «Germans» vorstellen kann, sind German Shepherds – deutsche Schäferhunde. Dieses Bild schleicht sich in Pauls Träume, als er nachts in der U-Bahn liegt: Monströse Schäferhunde mit fletschenden Zähnen verfolgen Paul. Auch wenn der Film in den 1940ern spielt, kann man nicht anders, als an die Ukraine zu denken, in der sich gerade jetzt sehr ähnliche Szenen abspielen.
Der ebenfalls Anfang Juni erschienene Film «Lachfalten» von Patricia Wenger erzählt acht kurze, ineinander verschachtelte Geschichten von Freundschaft. In einer sehr poetischen, filigranen Bildsprache zeigt sie die Räume auf, in denen sich Menschen begegnen und in denen Mutige entdecken, dass mit etwas Vertrauen Pupillen zu Türgriffen werden können und sich dabei ganz neue Welten eröffnen.