«Türen auf» in den Räumen Berns

von Lina Lou Sansano 5. Juni 2024

Architektur Am vergangenen Wochenende, wurde das erste Mal das Open House in Bern durchgeführt. Ein kraftvoller Start in eine vielleicht langjährig werdende Tradition.

In Zürich und Basel steht das Open House seit mehreren Jahren in der Kulturagenda. Weltweit zählen sich um die 50 Städte zu der Community.  Eine grosse Palette von Innen- und Aussenräumen werden für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Oftmals werden mit Führungen Hintergrundinformationen mitgegeben und die Häuser in einen grösseren Kontext gestellt. Vom 1. bis am 2. Juni wurden in Bern an 58 Standorten die Türen für die Öffentlichkeit geöffnet und somit das Open House Bern eingeläutet. Ganz nach dem Motto Entdecken, Begegnen, Erleben war Journal B an einigen Programmpunkten hautnah dabei.

Schon beim Debüt konnte das Open House Bern eine grosse Vielfalt an Gebäuden und Räumen zeigen. Mit 530 Besuchenden gehörte der Erlacherhof in der Altstadt zu den diesjährigen Highlights. Es fanden Führungen zur Geschichte des Erlacherhofs statt, welcher nicht immer schon als Sitz des Stadtpräsidenten und der Präsidialdirektion diente. Hinter den Fassaden des spätbarocken Bauwerks erstreckten sich die Gärten des Erlacherhofs.

Der spätbarocke Bauplan des Erlacherhofs folgt dem Prinzip des «Hôtel entre cour et jardin», eines Stadtpalais zwischen Hof und Garten (Foto: Mik Matter).
Der Festsaal im Erlacherhof (Foto: Mik Matter).
In den Gärten des Erlacherhofs (Foto: Mik Matter).

Auch einige private Häuser öffneten einmalig für das Open House Bern ihre Türen, wie beispielsweise das Haus an der Junkerngasse 31. Ein frisch saniertes Haus in der unteren Altstadt, das bald vollständig bewohnt und nicht mehr öffentlich zu besichtigen sein wird.

In der Erdgeschosswohnung an der Junkerngasse 31 (Foto: Lina Lou Sansano).
Salon mit restaurierter Tapete im Untergeschoss an der Junkerngasse 31 (Foto: Lina Lou Sansano).
Das Treppenhaus an der Junkerngasse 31 (Foto: Lina Lou Sansano).

Es gab auch Führungen durch ganze Quartiere wie Ausserholligen, wo eine urbane Entwicklung bevorsteht oder durch die Länggasse, in der verschiedenste Baustile zusammenverschmelzen.

Universität Bern, Institut für Geologie (Foto: Mik Matter).
Eine rote Linie liess der Künstler Yves Netzhammer über alles ziehen, was sich in den letzten Wochen des Sommers 2006 im Institut für Geologie auf der Höhe von 551 Metern befand (Foto: Mik Matter).
Vor der Pauluskirche, ein Referat zu den architektonischen Details des Gebäudes (Foto: Mik Matter).

Auch das ehemalige Hallenbad am Hirschengraben war für individuelles Herumstöbern geöffnet. Diese Räumlichkeiten bleiben auch nach dem Open House offen für ein Besuch an den Boulderwänden, die seit anfangs 2024 als Zwischennutzung das Muuberi schmücken.

Anfang 2024 werden die Hallenbadräumlichkeiten zur Boulderanlage umgestaltet und voraussichtlich bis 2026 als solche zwischengenutzt werden (Foto: Mik Matter).
Die O’Bloc AG, Betreiberin der Boulder- und Kletterhalle Ostermundigen, richtet die Halle für alle Kletterinteressierten ein (Foto: Mik Matter).

Insgesamt geht das Organisationsteam des Open House Bern von 2’000 bis 3’000 Besuchenden aus. «Wir sind überwältigt von den vielen positiven Rückmeldungen, die wir von den Besuchenden und allen Involvierten erhalten haben»,  berichtet Rahel Gugelmann, Organisatorische Leiterin von Open House Bern, in der Medienmitteilung.

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Was hält die Zukunft fürs Open House bereit?

Die Förderung durch Sponsoring und der Aufbau einer Volunteer-Community ist für die Zukunft noch nicht vollständig geklärt. Auch gehört die Suche für weitere Unterstützung zu den wichtigen zukünftigen Schritten. Doch wie Rahel Gugelmann sagt, hat das Team bereits mit den Planungen für die nächste Durchführung begonnen. Somit geht das Open House Bern im Jahr 2025 voraussichtlich in eine nächste Runde und bietet Berner*innen auch im folgenden Jahr vieles zum Entdecken, Begegnen und Erleben.

(Foto: Lina Lou Sansano)