Am 16. März 2020 wurde vom Bundesrat die «ausserordentliche Lage» gemäss Epidemiengesetz ausgerufen und das öffentliche Leben wurde massiv eingeschränkt; sämtliche nicht lebensnotwendigen Geschäfte und Dienstleistungen mussten per sofort schliessen. Der sogenannte «Lockdown» dauerte bis am 26. April 2020 an. Ein Grossteil der Notmassnahmen wurden am 11. Mai 2020 aufgehoben. In dieser Zeit waren viele Branchen blockiert, keiner wusste wie es weitergeht. Das galt auch für das Filmschaffen.
Basierend auf einer Idee von Frédéric Gonseth (FREDERIC GONSETH PRODUCTIONS), aus der Romandie, dem Deutschschweizer Produzent Michael Steiger (TURNUS FILM) und der Tessiner Produzentin Michela Pini (CINEDOKKE) wurde kurzerhand das Konzept «Lockdown Collection» ins Leben gerufen. Das Projekt ermögliche den Schweizer Filmschaffenden, ihre persönliche künstlerische Interpretation zu dieser aussergewöhnlichen Situation beizutragen. Das Konzept wurde allen Schweizer FilmemacherInnen in Form eines Wettbewerbs unterbreitet. Das Echo war trotz der kurzen Eingabefrist von weniger als einer Woche enorm: über 80 FilmemacherInnen haben ihre Filmideen eingereicht. Dank der Unterstützung von SRG SSR/SRF/RTS/RSI, des Bundesamtes für Kultur sowie dem Cinéforom war es möglich, 33 Filmprojekte aus allen Landesteilen zu realisieren. Alle Beiträge wurden innerhalb von 16 Tagen mit den bestehenden Mitteln und unter strengen Schutzmassnahmen fertiggestellt und konnten bereits anfangs Mai ausgestrahlt werden.
Der Kurzfilm «19» wurde vom Berner Filmemacher Adrian Perez realisiert und zeigt die Geschichte eines Grosselternpaars (mit Suly Röthlisberger aus «Der Bestatter» und Ueli Jäggi aus «Wilder»). Die beiden wollen ihrem Enkel, der im 19. Stock eines Hochhauses wohnt, zum Geburtstag gratulieren – was wegen des Lockdowns beinahe scheitert.
19 from PROJECT AXEL FOLEY on Vimeo.
Adrian Perez erklärt, unter welchen strengen Schutzmassnahmen der Film gedreht wurde, und wie diese bereits im Drehbuch berücksichtigt werden mussten, in einem Artikel im «Bund» vom 19. Juni 2020.